Sex und Sexualität nach 60

Viele Menschen verbinden ein aktives Sexualleben mit der Jugend. Mit dem Älterwerden scheint der Wunsch nach Intimität für viele zu verblassen – oder wird bewusst unterdrückt. Dabei zeigen Studien und medizinische Erkenntnisse, dass auch im fortgeschrittenen Alter ein erfülltes Sexualleben nicht nur möglich, sondern für das Wohlbefinden sogar besonders wichtig ist.
Forschende der Humboldt-Universität zu Berlin und der Charité haben in einer umfassenden Untersuchung herausgefunden, dass rund ein Drittel der Menschen zwischen 60 und 80 Jahren regelmäßig sexuell aktiv ist – und dabei genauso viel Lust empfindet wie jüngere Generationen. Dennoch bleibt Sexualität im Alter für viele ein Tabuthema, das zu unbegründetem Verzicht führt.
Warum lässt das Sexualleben ab 60 häufig nach?
Mit zunehmendem Alter verändern sich die körperlichen Voraussetzungen. Sowohl Männer als auch Frauen erleben natürliche Prozesse, die sich auf die Sexualität auswirken können.
Bei Frauen führt die Menopause und die darauffolgende Phase zu hormonellen Umstellungen. Diese können zu vaginaler Trockenheit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Unsicherheiten führen. Doch heute gibt es vielfältige medizinische Lösungen – von hormonellen Präparaten bis hin zu Produkten wie Lovegra oder speziellen Gleitmitteln. Ein Gespräch mit dem Gynäkologen ist der erste Schritt, um sich wieder wohlzufühlen.
Auch Männer erleben mit der Zeit Veränderungen. Die sogenannte „männliche Menopause“, bedingt durch sinkende Testosteronspiegel und häufige Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kann zu Erektionsproblemen führen. Viele Männer schweigen aus Scham – obwohl sie nach wie vor sexuelle Wünsche haben. Dabei stehen inzwischen zahlreiche gut verträgliche Potenzmittel zur Verfügung, die wirksam helfen können.
Ärztinnen und Ärzte sind sich einig: Das Bedürfnis nach Nähe und Sexualität bleibt lebenslang bestehen. Gerade ab einem Alter von 65 Jahren spielt Sexualität eine entscheidende Rolle für das psychische Gleichgewicht und die allgemeine Lebensqualität.
Gute Partnerschaft und Gesundheit als Grundlage für erfüllte Intimität
Ein erfülltes Sexualleben im Alter ist nicht nur eine Frage der körperlichen Verfassung. Vertrauen, emotionale Nähe und eine offene Kommunikation mit dem Partner sind ebenso entscheidend.
Neben den körperlichen Aspekten sollten auch psychologische Ursachen nicht unterschätzt werden. Ängste, Scham oder alte Glaubenssätze können tief sitzen. Der gemeinsame Besuch bei einem Psychologen oder Sexualtherapeuten kann helfen, Blockaden zu lösen und die gemeinsame Intimität wiederzubeleben.
Die moderne Medizin kennt heute kaum noch Grenzen. Fast jede sexuelle Funktionsstörung lässt sich heute behandeln – ohne Tabus und mit größtem Respekt vor der individuellen Situation.
Sexualität bedeutet mehr als Fortpflanzung. Sie ist ein lebenswichtiges Bedürfnis, das Gesundheit, Lebensfreude und sogar die Lebenserwartung positiv beeinflusst. Gerade im höheren Alter kann erfüllte Sexualität neue Lebensenergie schenken – wenn man bereit ist, sich dafür zu öffnen.
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